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A1 AKL-Coromandel (62 KB)

Abschnitt 1: Auckland und Coromandel

So 13.-15.01.2002
München, London, Los Angeles, Auckland

WELTKARTE

Flugstrecke MUC-LHR: 914 km, LHR-LAX: 8756 km, LAX-AKL: 10496 km, zusammen 20166 Flugkilometer, 31,25 Stunden unterwegs. Luftlinie München - Auckland: 18157 km. 12 Stunden Zeitverschiebung (12 Stunden zur mitteleuropäischen Uhrzeit hinzu zählen (bis Mitte März), dann 11 und ab Ende März nur noch 10 Stunden). Soviel bin ich in etwa in den letzten 4 Jahren mit dem Radl auch gefahren!

Der Flug ist zwar lang, aber ich empfand ihn als nicht weiter schrecklich. Die Zeitverschiebung ist da eher nervig. Spannend ist der Umstieg in Los Angeles. Jeder muss sein ganzes Gepäck von einem Förderband zum nächsten bringen. Sperrgepäck (Fahrrad) muss man sogar ein Stockwerk höher erneut aufgeben. Auf die Sicherheitskontrolle wartete ich ca. eine Stunde.

In Auckland angekommen (netter Flughafen) werde ich zur Begrüßung kräftig begossen. Hier ist das Wetter wirklich unentschlossen. Eine halbe Stunde Regen, eine halbe Stunde prächtiger Sonnenschein. Die Temperatur liegt um die 19 Grad Celsius (über Null).

An den Linksverkehr muss ich mich erst gewöhnen, dass Abbiegen ist noch ungewohnt. Aber dass wird schon noch...

Vom Flughafen zum Campingplatz "Remuera Motor Lodge" sind es 18 km. Der Preis ist mit NZ $12 (ca. 6 EUR) pro Nacht recht günstig, in Norwegen waren die Preise in den Großstädten um das dreifache höher.

Strassenbild Auckland Blick vom Park -One tree hill domain-

Mi 16.01.2002
Auckland
(ein paar km)

Heute gehe ich die Sache gemütlich an. Obwohl ich schon gegen 5 Uhr wach werde (Vogelgezwitscher inklusive), trödle ich mit Karten- und Reiseführerlesen bis Nachmittag rum. Dann raffe ich mich doch noch auf und fahre zum "Kelly Tarltons Arctic and Underwater world". Da gibt es echte Pinguine zum angucken und ein Unterwassertunnel führt durch's Haifischbecken.

Nach dem Museum radle ich einen Teil der ausgeschilderten 50-km-Fahrradrundfahrt durch Auckland. Nachdem heute aber kein nennenswerter Niederschlag fällt und es somit recht heiss ist (25-29 Grad in der Sonne), bekomme ich meinen ersten Sonnenbrand. (Anmerkung: von Hitze bekommt man natürlich keinen Sonnenbrand, nur von der UV-Strahlung. Aber wenn es kalt wäre oder Regnen würde, würde ich auch eine Jacke anziehen - und keinen Sonnenbrand bekommen.) Das mit dem Ozonloch über Neuseeland glaube ich aber trotzdem nicht so recht...

Überall wachsen - für mich tropisch aussehende - Pflanzen. Es riecht nach Sommer, eine leichte Seebriese streicht durchs Haar und die Sonne scheint vom blauen Himmel, an dem harmlose Wolken vorbei ziehen. Ja, ich glaube zu verstehen, warum manche nach Neuseeland auswandern möchten.

Heute kommt wohl die Müllabfuhr, überall stehen die Tonnen am Strassenrand. Einen gelben Sack gibt es nicht, dafür eine Sammelbox für Flachen und Dosen.

Sehr praktisch sind die Dairies. In den "Tante-Emma-Läden" gibt's auf 10 Quadratmeter alles was man braucht: Kaffee, Kekse, Tee, Kekse, Kakao, Kekse, Milch, Butter, Joghurt, Müsli, Nudeln, Eis, Suppe, Knöpfe, Schrauben, Telefonkarten und - habe ich schon erwähnt? Kekse! Genial sind die "Fruit Fingers" mit einer Fruchtfüllung. Da gibt's beim Naschen auch keine Schokoladenfinger...

Zum günstigen Telefonieren habe ich mir schon am Flughafen eine neuseeländische Prepaid-SIM-Karte für mein Mobiltelefon gekauft. Weiteres siehe Tipps / Telefonieren. Achtung deshalb, Freunde: ich bin nur unter der neuen Telefonnummer erreichbar.

Blick auf die City tropisches Grünzeug überall ich bins

Do 17.01.2002
Auckland
(ein paar km)

Heute gehe ich shoppen. Beim Sicherheitscheck in L.A. wurde mir mein Fahrrad-Schraubenwerkzeug und ein Reserve-Schaltzug (im Handgepäck) abgenommen. Zudem will ich brauchbare topografische Landkarten erstehen. Den einzigen Fahrradladen den ich finde, ist der Adventure Cycles (Tel. +64 9309-5566 od. 0800335566 in NZ) in der 36 Customs Street East. Hier wird fleissig gewerkelt, Fahrräder verliehen (z.B. Mountainbikes für $190/Monat) und meine Teile sind auch da. Im Outdoorladen am Broadway gibt es Anti-Sandfliegenmittel "No insects". (Auf pflanzlicher Basis - riechen tut's sehr gut, drin ist Jojoba, Tea Tree, Vitamin E, ..., sogar Coconut und Avocado. Ob's wirkt wird sich erst noch zeigen.)

Im Innenstadtbereich geht es auf den Strassen recht hektisch zu. Aufgrund das häufigen Kreisverkehrs nimmt man es mit der geregelten Vorfahrt nicht so sehr genau wie in Deutschland, sondern behilft sich mit Hupen.

Am Campingplatz schallt es Musik aus allen Ecken. An sich eine tolle Sache, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Richtig fetzige Multi-Music!

Fr 18.01.2002
Orere Point
(65 km, 469 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Endlich geht's los. Ich verlasse Auckland in östliche Richtung und will zur Coromandel Halbinsel. Wahnsinn, soviele grüne Hügel habe ich noch nie gesehen! Hügel hinter Hügeln und Hügel vor den Hügeln. Alles grün, alles rund, alles hügelig. Die Strassen sind dem entsprechend - hügelig. Aber nachdem ich das schon vorher wusste, in Norwegen auch ein paar Hügel raufgefahren bin und schon vorgewarnt wurde, ist das kein Problem sondern schön. Man sollte sich Zeit lassen, sonst macht man bald schlapp. Die höchste Tageshöhe ist übriges mit 140 Meter ü.NN kurz vorm Orere Point (netter Campingplatz mit viel Platz - in Auckland gab's nur schmale Hangplätze).

Die Sonne läßt sich heute nicht blicken, der Himmel ist bedeckt von hellgrauen Wolken, aus denen es ab und zu tröpfelt. Aber nur wenig und es ist weiterhin recht warm (+24 Grad). In den vergangenen Wochen muss es recht viel geregnet haben, wie mir von anderen Radlern am Campingplatz erzählt wird (Grüße an Wolfram, aber er ist erstmal zu den Fijis weiter). Normalerweise ist das Gras um diese Zeit schon braun, meinte auch eine Neuseeländerin, mit der ich am Wegesrand ins Gespräch komme. Offen, wie die Neuseeländer sind, werde ich eingeladen auf der Rückreise in Ihrem Garten zu Zelten.

Sa 19.01.2002
Thermalpool Miranda
(53 km, 185 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Von Orere Point geht es nach Süden weiter, relativ eben an der Küste. Dafür gibt es richtig guten Wind von schräg vorne, so dass man nicht so schnell vorwärts kommt.

Unterwegs auf halber Strecke gibt es in Kaiaua den besten Fish'n'Chips-Laden von 1980 und 1995 (lt. einem neuseeländischen Wettbewerb). Da kann man nicht so einfach vorbeiradeln, besonders nicht mit hungrigen Magen. Nachdem ich für 5,95 $ eine Portion "Lemon Fish" mit Chips und eine Coke geordert habe, bin ich über die Menge (für knapp 3,50 EUR!) und den Geschmack angenehm angetan. Der Fisch hat sich seit 1995 sehr gut gehalten... Nur bei den Chips (für nicht Insider: das sind etwas dickere Pommes) frage ich mich, ob da ein besonderes Gewürz dran ist, Ingwer vielleicht? Durch den Wind wäre aus meiner Portion beinahe ein "Flying Fish" geworden und die Chips wieder zu Erdäpfeln, aber ich hatte Glück und die schon in Scharen lauernden Möwen hatten Pech. Nicht einen Krümmel gab's, auch keine Gräten.

Ich bin an dem Holiday Park Mirinda zuerst vorbei gefahren, nach einigen Kilometern aber doch wieder umgedreht. Zu verlockend ist das Angebot eines Thermalpooles und einer gepflegten Campinganlage. Auf dem Campingplatz ist ein netter kleiner Pool mit warmen Wasser zur kostenlosen Benutzung durch Camper, nebenan gibt es ein öffentliches Thermal-Schwimmbad. Obwohl es laut meinem Thermometer 29 Grad Lufttemperatur hat (durch den kräftigen Wind merkt man davon angenehm wenig) fühle ich mich im Pool pudelwohl. Sogar ein Sonnensegel ist über einem Teil des Pools angebracht, sonst wäre man der starken UV-Strahlung schutzlos preis gegeben. Nach dem Pool gönne ich mir einen grandiosen Bananen-Milchshake und ein paar Schoko-Kekse.

Ja, ich denke, besser als so zu leben, geht nicht: das Wetter ist perfekt (sonnig mit ein paar dekorativen Wölkchen, etwas kühlender Wind), die Versorgungslage beruhigend gut (7 Tage offene Shops in vielen Ortschaften), die Leute nett, die Aufgaben annehmbar (bei Bedarf ein bisschen radeln), die Landschaft und Flora superb (Dschungelgrün, Hügel, Strände ohne Ende, Meer, Berge). Pure, lässige Sommerurlaubsstimmung. Ihr im finster-kalten Deutschland dürft mich echt beneiden!

Norfolk Tanne am Strand bei Kaiaua

So 20.01.2002
Thames und Kauaeranga Valley
(51 km, 383 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

In Thames versorge ich mich mit einer Karte über das Coromandel-Gebiet und einigen Lebensmitteln. Tankstellen und Diaries haben auch Sonntags offen, ebenso das Visitor Information Center. (Cappucino wird übrigens hier in NZ mit Sahne aufgeschäumt...)

Etwas Kultur (neben der Natur) ist nötig, deswegen sehe ich mir das Mineralien-Museum an, welches in einer alten Miner-School untergebracht ist. Anfang des 20ten Jahrhunderts wurde hier auf der Halbinsel Coromandel Gold gefunden und abgebaut. Heute lohnt es sich nicht mehr, in Flüssen dannach zu suchen. Den Warden im Museum löchere ich ein wenig mit meinen Fragen, nachdem fast nichts los ist. Auch eine Führung durch die Schulgebäude ist im Preis von $3,50 mit drin. Manchmal ein wenig verstaubt und unaufgeräumt, aber umso interessanter und beeindruckender.

Dann radle ich weiter in das Kauaeranga Valley, einem Naturschutzpark mit mehreren (7!) einfachen Zeltplätzen. Die Strasse steigt nur leicht an, ist aber grob geschottert. Wer keine Lust auf Gravel-Road hat, kann ja gleich auf einem der ersten Zeltplätze bleiben. Ich habe mir den "Whangaiterenga" in der Mitte ausgesucht. Mein Zeltplatz liegt in einer schattigen Bucht, nebenan fliesst ein Bach zum Waschen, Getränke (Frischmilch!) kalt stellen und Plantscheln (Gold habe ich keines gefunden). Tolle Namen haben die Flüsse, Orte und Berge - die muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, oder?

Von dem Kauaeranga Valley gehen einige Wanderwege in den Park. Man kann auch eine Hüttentour machen, unterhalb des Gipfels The Pinnacles gibt es eine große Hütte (80 Schlafplätze).

Kirche in Thames

Mo 21.01.2002
Kauaeranga Valley - The Pinnacles
(6 Stunden Wanderung, 1109 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Heute geht es hinauf zu The Pinnacles (759 m). Tolle Wanderung durch den Dschungel auf befestigten und ausgeschilderten Wegen, unzählige Stufen, tolle Aussicht auf die Ostküste und die unzähligen Täler.

Früher wurden hier mitten im Urwald die riesengroßen Kauri-Bäume gefällt und über die Flüsse zur Küste gebracht (für Möbel). Es sind noch Reste von Dämmen und Brücken zu bestaunen. Kauri-Bäume habe ich keine mehr gesehen...

Es mag sein, dass am Wochenende und zu Beginn der neuseeländischen Ferien schon einiges mehr los ist (z.B. Familien die hier einen Monat bleiben), aber nicht mehr heute. Ein paar Wanderer trifft man unterwegs und auf dem Zeltplatz hat man freie Wahl. Sandfliegen und Mücken gibt's nur ein paar wenige, dafür wird empfohlen das Wasser abzukochen (Gefahr der Durchfall-Infektion mit "Giardia"). Es ist eine Schande, die vielen sprudelnden Bäche als "verseucht" ansehen zu müssen (besonders wenn man durstig sein sollte).

Wetter: nachst kühl bei unter 10 Grad, vormittags im Dschungel erfrischende sonnige 16 Grad, nachmittags recht heiß.

Blick nach Osten

Di 22.01.2002
bis Tapu
(37 km, 91 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Nach einer kurzen Wanderung am Vormittag geht es wieder zurück in die Zivilisation. Nachdem ich in Trödelstimmung bin, probiere ich die verschiedenen Eissorten in den Diaries, entlang der Strecke aus und kurve gemütlich auf der Küstenstraße nach Norden. In Tapu, nach nur 37 Kilometern, beschliesse ich auf dem dortigen Campingplatz zu nächtigen. Bislang billigster Platz für nur $8. Er ist gemütlich einfach, mit viel Rasen am Fluss.

Mittlerweile ist auch ein Satz Akkus zum Aufladen fällig, das Ladegerät kann ich problemlos im "Office" abgeben.

Blick ins Kauaeranga Valley

Mi 23.01.2002
Coromandel
(46 km, 535 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Nun geht es ein paar Kilometer weiter, zum Baden am Shelly Beach...

Shelly Beach

Do/Fr 24./25.01.2002
Fletcher Bay
(56 km, 495 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Da möchte ich mir das Ende der Coromandel-Halbinsel ansehen. In Colville, dem letzten Geschäft, kaufe ich noch einmal kräftig ein (beste Fruit&Nuts-Mischung!), dann geht es auf staubigen und teilweise recht schlechter Schotterpiste zur Fletcher Bay auf einen (DOC-)Campingplatz.

Die DOC-Campingplätze (Department Of Conservation) sind einfach ausgestattete Campgrounds mit Toiletten und fliessend Wasser. An der Fletcher Bay gibt es sogar Duschen mit kaltem Wasser. Da die Preise recht niedrig sind ($7/Tag pro Personn, maximal $14/Tag pro Familie) findet man hier auch oft Dauercamper-Familien, die ein paar Wochen der Sommerferien hier verbringen.

Man sollte es sich persönlich gut überlegen ob man sich (und dem Fahrrad) die 36 staubigen Kilometer (in eine Sackgasse) antun will. Neuseeland ist auch wo anders schön. Besonders einsam ist es an der Fletcher Bay (und den davor liegenden Campgrounds) nicht, viele Neuseeländer nutzen die Sommerferien, um in ihren Yachten zu fischen und cruisen. Entsprechend viele sind mit ihren Fahrzeugen mit Anhänger unterwegs. Auf den engen Strassen wird man - bei trockener Strasse - gehörig eingestaubt. An der Fletcher Bay steht ein Traktor, der die Boote zu Wasser bringt. Wenn man mag, kann man ja bei den Skippern oder in der Backpacker-Unterkunft anfragen, ob sie zur Stony Bay fahren, da geht die Strasse nämlich weiter.

Den Wanderweg zur Stony Bay (3-4 Stunden) mit einem vollgepackten Fahrrad zu machen ist nicht sehr empfehlenswert. In den letzter Zeit wurde zwar eine Mountain-Bike-Route angelegt, diese führt aber geradewegs auf den Berg (500 Meter) hoch.

Am Freitag lege ich einen Ruhetag ein, es gibt reichlich zu futtern.

hinter der Fletcher Bay

Sa 26.01.2002
Fletcher Bay zurück nach Coromandel
(60 km, 829 Hm??)

Ausgeruht geht es zurück nach Coromandel. Zum Glück regnet es endlich ein wenig, so dass die Strasse nicht allzu staubig ist. Auch mein Fahrrad wird etwas sauberer.

Fish&Chips sind wirklich lecker. Nur die fünf Minuten - bis der frische Fisch durchfrittiert ist und meine Nummer aufgerufen wird - sind bei meinem grossem Hunger endlos. Die Chips in Coromandel sind übrigens viel besser als in Kaiaua!

Apropo Essen: die Kuchenauswahl ist - im Vergleich zu Deutschland und sogar Norwegen - sehr bescheiden. Torten habe ich noch gar keine gesehen. Und um die Kekssorte "Gingernuts" (scharfe, knochenharte Ingwer-Plätzchen) mache ich zukünftig einen weiten Bogen. Brrr. Pfuideibl.

Die Milch wird am liebsten gleich getrunken (bis 4,8% Fett!), vermutlich deswegen gibt es Joghurt nur in homöopatischen Mengen ("Fruchtzwerge"), Quark ist völlig unbekannt. Käse gibt es nur in drei Geschmacksrichtungen. Ich glaube, da gibt es eine echte Marktlücke: isländischer Skyr im 500-Gramm-Becher wäre wohl der Renner, Moltebeeren könnte man sicherlich auf der Südinsel anbauen (wenn da nicht die strengen landwirtschaftlichen Bestimmungen gegenüber nicht einheimischen Pflanzen wäre).

Hat jemand Erfahrungen mit der Produktion von Joghurt in Ortlieb-Taschen (schwarzer Wassersack)? Reicht es, Frischmilch mit lebenden Kulturen zu versetzen und ein paar Tage durch die Gegend zu schauckeln und tagsüber von der Sonne zu wärmen?

So 27.01.2002
Hotwater Holiday Beach
(70 km, 872 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Über den Bergrücken geht es zur Ostküste. (Streckenhinweis: der State Highway 25 ist auf der Ostseite immer noch große Baustelle, hier wird ja schon seit Jahren gebaut. Abwärts ist das ja ok, besonders Sonntag Morgen, wenn noch wenig Verkehr fließt.)

Am Hotwater Beach kann man seinen eigenen "hot water pool" im Strand buddeln. Allerdings nur so um die Zeit der Ebbe, sonst sieht man überhaupt nichts, nur einen belebten windigen Strand und hohen Wellen... Auch die Cathedral Cove im nördlich gelegenen Hahei ist - so erzählen mir entäuschte Touristen - nur bei Ebbe interessant. Auf dem Campingplatz verbringen viele jungen Leuten ihr langes Wochenende, entsprechend gefüllt ist der Platz. Ich erspähe erstmals einige deutsche Beschriftungen ("Abfall", "Vorsicht" oder "Dusche"). Entweder wüten hier viele deutsche Urlauber die keines englischen mächtig sind oder man will seine Gäste freundlich begrüssen. Das soll jetzt nicht negativ klingen, mir hat's gut gefallen, Platz für Radeltouris wie meinereiner gibt's unter einem großen schattigen Baum. Für Autofahrer gibt's z.Zt. aufgrund des hohen Andrangs wohl nur engere Reihenplätze. (Ätsch!)

Mo 28.01.2002
Athenree Holiday Park
(112 km, 1270 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Auf die Ebbe (heute gegen Mittag) mag ich am Hotwater Beach nicht warten. Wer mag schon bei glühend heißer Sonne in einen heißen Pot? (Die naturwissenschaftlich gebildeten werden nun anmerken, dass natürlich zweimal am Tag Ebbe ist. Wer mag, kann im Mondschein seinen Pool buddeln... Ich habe es vorgezogen zu schlafen.)

Die Reise geht heute bis nach Athenree, etwas südlich von Wahi Beach. Da heute ein neuseeländischer Feiertag und Ende der Sommerferien ist, herrscht am Nachmittag reger Rückreiseverkehr. Vor Wahi kann man über die (geteerte) Straße durch das ruhige "Golden Valley" sehr gut ausbüchsen. Fährt man direkt nach Wahi Beach, verpasst man allerdings den riesigen Krater der größten Goldmiene Neuseelands ("Martha Hill Mine") direkt im Ort Wahi.

Die Sonne brennt gnadenlos nieder, mein Thermometer zeigt 35 Grad an. Da bin ich um jede leichte Brise froh, auch wenn sie von vorne kommt...

In ruhigen Athenree werde ich von einem sehr netter Campingplatz riesiger Grünfläche und mit zwei heißen Pools erwartet.

Di 29.01.2002
Tauranga
(60 km, 525 Hm)
KARTE+DIAGRAMM

Ätzende 50 Kilometer auf dem SH 2, viel schneller und lauter Verkehr (sehr rauher Teer). Der Randstreifen ist meist ausreichend breit - außer an Brücken, da wird's eng. Auch ist der Teer dort teilweise zu 15 cm hohen "Sprung"-Hügeln aufgeschoben.

Meine Ortliebtaschen halten bei diesen Jumps nicht so recht. Verloren habe zwar noch keine (Spanngurte), allerdings hat sich meine rechte hintere Tasche vorgestern in Coromandel während der Fahrt ausgehängt und in die Speichen geklemmt, was zu einer ungewohnten spontanen Blockierung des Hinterrades und zu einer längeren Bremsspur führte. Dabei hat es mir auch eine Strebe meines Gepäckträgers etwas verbogen... Puh, zum Glück sonst nichts weiter passiert.

Tauranga besitzt einen der größten Fährhäfen in Neuseeland. Dann kann man sich ausrechnen, dass, da die meisten Güter per Lkw weiter verfrachtet werden, auf den Strassen recht viele Trucks unterwegs sind. Ich glaube. für Lkws gibt es keine besondere Geschwindigkeitsbegrenzung, sie rollen im fließenden Verkehr (100 km/h) gut mit.


Weiter geht es im Abschnitt 2.

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